F\u00fcr Sofie Bernau und ihre zwei Mitarbeiter beginnt die Weihnachtszeit immer schon im Fr\u00fchjahr. Dann setzt das Team der 1. Berliner Bio-Lebkuchenmanufaktur eine Masse aus Mehl und Honig an, die bis zum Oktober fermentiert und dann verfeinert wird. Das hat den Vorteil, dass der Lagerteig nach monatelanger Ruhe im Keller gut ges\u00e4ttigt ist, die Gew\u00fcrze besser aufnehmen und somit ein ganz besonderes Aroma entwickeln kann. Genauso hat es im Mittelalter die Zunft der Lebk\u00fcchler (Lebzelter) gemacht, und so macht es Sofie Bernau seit 14 Jahren.<\/p>\n

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Macht im Sommer Eis und im Winter Lebkuchen: Sofie Bernau<\/strong>\u00a0<\/span><\/strong><\/span><\/p>\n

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Die Idee zur Gr\u00fcndung der Lebkuchenmanufaktur ist der 1. Berliner Bio-Eisdiele zu verdanken, die Bernau und ihr Mann 1999 aus der Taufe gehoben haben. \u201eWir haben uns gefragt, was wir statt dieses Saisongesch\u00e4fts im Winter machen k\u00f6nnten\u201c, erz\u00e4hlt die staatlich gepr\u00fcfte hauswirtschaftliche Betriebsleiterin. Dann haben sie gr\u00fcndlich recherchiert und alte Rezepte ausgegraben, wie zum Bespiel die \u201eLiegnitzer Bombe\u201c. Bernaus Bio-Produkte, die von Oktober bis Dezember im Laden in Kreuzberg und \u00fcbers Internet verkauft werden, bestehen aus Dinkelvollkornmehl, Bl\u00fctenhonig, Eiern, Gew\u00fcrzen, Mandeln sowie aus Hirschhornsalz, Pottasche und Meersalz.<\/p>\n

Die bis zu 300 Gramm schweren und bis zu 9,90 Euro teuren Lebkuchenplatten und -herzen hat Bernau erstmals am Tag der deutschen Einheit des Jahres 2001 auf einem mobilen Stand am Brandenburger Tor verkauft \u2013 und sich damit schnell einen Namen gemacht. Die von Hand geschnittenen beziehungsweise ausgestochenen Leckereien gibt es in den Varianten Natur sowie mit F\u00fcllungen aus Sanddorn-Ingwer und kr\u00e4ftigem, cremigem Marzipan aus Aprikosenkernen. Und glasiert wird mit Ingwer und Zartbitterschokolade.<\/p>\n

Was es bedeutet, einen eigenen Betrieb zu haben, wei\u00df Sofie Bernau bereits seit 1987. In diesem Jahr nahm sie die Produktion von Bio-M\u00fcsli auf, das heute als \u201eDas Berliner Fr\u00fchst\u00fcck\u201c in 12 Sorten (ab 1,80 Euro pro 100 Gramm) \u00fcber einen Online-Shop bundesweit sowohl an Endverbraucher als auch an Caf\u00e9s, Restaurants und Hotels verkauft wird und auch f\u00fcr Diabetiker und Allergiker geeignet ist. Gebacken wird im energiesparenden Steinofen, und zum S\u00fc\u00dfen verwendet die Bio-zertifizierte M\u00fcsli-B\u00e4ckerei ausschlie\u00dflich naturreinen Bl\u00fctenhonig. \u201eUnd alle unsere M\u00fcslis werden traditionell handgemischt, um die Flocken nicht, wie es in der maschinellen Mischung h\u00e4ufig der Fall ist, einer zus\u00e4tzlichen Zersplitterung auszusetzen\u201c, erkl\u00e4rt die 50-j\u00e4hrige Unternehmerin.<\/p>\n

Dass ihre Rechnung mit der Selbst\u00e4ndigkeit so gut aufgegangen ist, f\u00fchrt Sofie Bernau zu einem gro\u00dfen Teil auf ihre vierj\u00e4hrige Ausbildung mit zahlreichen Praktika am Berliner Lette-Verein zur\u00fcck. \u201eDas war die perfekte Kombination aus Theorie und Praxis, die ich jedem empfehlen kann, der etwas in Richtung Lebensmittelherstellung oder Gastronomie machen m\u00f6chte.\u201c<\/p>\n

Erstver\u00f6ffentlichung: Allgemeine B\u00e4ckerZeitung<\/em> (www.abzonline.de<\/a>)<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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