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{"id":3346,"date":"2016-12-01T19:41:53","date_gmt":"2016-12-01T18:41:53","guid":{"rendered":"http:\/\/berlinsbestebaecker.de\/?p=3346"},"modified":"2017-11-07T19:51:39","modified_gmt":"2017-11-07T18:51:39","slug":"konigliche-backstube","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/berlinsbestebaecker.de\/konigliche-backstube\/","title":{"rendered":"Ein letzter Gru\u00df an die Nachtarbeit"},"content":{"rendered":"
Nachtarbeit? Nein danke! Nach gef\u00fchlten unz\u00e4hligen Jahren des fr\u00fchen Aufstehens kann Michael K\u00f6ser nun jeden Tag ausschlafen. Der 52-j\u00e4hrige B\u00e4ckermeister steht erst ab 7 Uhr morgens in seiner am 1. Juli er\u00f6ffneten Bio-B\u00e4ckerei im Bezirk Neuk\u00f6lln, die er auf den Namen \u201ek\u00f8nigliche Backstube\u201c getauft hat. Zwei Stunden sp\u00e4ter \u00f6ffnet der Laden. Bis dahin sind zwar die Br\u00f6tchen aus dem Ofen gekommen \u2013 aber auf das Brot m\u00fcssen die Kunden bis zum Nachmittag warten.<\/p>\nHat sich von der Nachtarbeit verabschiedet: Michael K\u00f6ser<\/strong><\/span><\/figcaption><\/figure>\n
Das ist kein Problem, denn viele Bewohner des Stadtteils Rixdorf freuen sich, endlich wieder einen richtigen B\u00e4cker um die Ecke zu haben. \u201eIch will der Kiezb\u00e4cker sein und bleiben\u201c, sagt K\u00f6ser, dessen letzte Station vor dem Sprung in die Selbstst\u00e4ndigkeit die Berliner Bio-B\u00e4ckerei Beumer & Lutum war. In seinem 90 Quadratmeter gro\u00dfen Betrieb, dessen Name an K\u00f6sers dreij\u00e4hrige T\u00e4tigkeit in D\u00e4nemark erinnert, ist alles \u00fcberschaubar. Auch das Sortiment: \u00dcber die Woche verteilt sieben Sorten Brot, f\u00fcnf Sorten Br\u00f6tchen, einige s\u00fc\u00dfe St\u00fcckchen und ein bis zwei Kuchen m\u00fcssen erst einmal reichen. Im Laufe der Zeit kommt gewiss noch das eine oder andere Produkt wie Croissants hinzu, aber grunds\u00e4tzlich soll das Angebot schmal bleiben.<\/p>\nStarkes Team: Theresia Innerhofer und Michael K\u00f6ser<\/strong><\/span><\/figcaption><\/figure>\n
Auch damit haben die Kunden kein Problem, wissen sie doch, dass sie alles in bester handwerklicher Qualit\u00e4t mit weitgehend regionalen Zutaten erhalten. Dieses Wissen hat Michael K\u00f6ser vom ersten Tag an ein volles Haus beschert. Einen nicht zu untersch\u00e4tzenden Beitrag zu dem Start nach Ma\u00df hat aber auch die gl\u00e4serne Backstube geleistet, die unmittelbar in den Laden \u00fcbergeht. \u201eIch m\u00f6chte, dass die Kunden einen direkten Bezug zum Backen haben, und das kommt sehr gut an\u201c, sagt K\u00f6ser.<\/p>\n
Von der M\u00f6glichkeit, sich an der Scheibe zur Backstube die Nase platt zu dr\u00fccken, machen nicht nur die Kinder, sondern gleicherma\u00dfen auch die erwachsenen Kunden rege Gebrauch. Und oft bleibt es nicht beim Blickkontakt zum Meister und seiner Auszubildenden Theresia Innerhofer. Das ist ganz im Sinne K\u00f6sers, der auf einen intensiven Dialog mit seinen Kunden setzt.<\/p>\n
<\/p>\nFrisch aus Ofen: Michael K\u00f6sers “Nachmittagsbrot”<\/strong><\/span><\/figcaption><\/figure>\n
Die meisten von ihnen begr\u00fc\u00dft er inzwischen schon mit Namen und erkl\u00e4rt ihnen bei einem Espresso gerne sein Konzept und die Philosophie. K\u00f6sers Antworten auf die vielen Fragen werden die Kunden demn\u00e4chst auch schriftlich bekommen: Der B\u00e4ckermeister, der sein Handwerk im gro\u00dfv\u00e4terlichen Betrieb in L\u00fcdenscheid gelernt hat, arbeitet an einer \u201eBrotfibel\u201c, in der es beispielsweise um die Themen Rohstoffe, Langzeitf\u00fchrung und Haltbarkeit geht.<\/p>\n
Michael K\u00f6ser ist gl\u00fccklich mit seiner Entscheidung, die Nachtarbeit f\u00fcr immer hinter sich gelassen zu haben. Das sieht man ihm, der stets ein L\u00e4cheln f\u00fcr seine Kunden und Mitarbeiter hat, auf den ersten Blick an. Gl\u00fccklich ist er auch ob des Umstands, z\u00fcgig Unterst\u00fctzung in der kleinen Backstube bekommen zu haben. \u201eTheresia wollte eigentlich B\u00e4ckereifachverk\u00e4uferin werden, hat sich dann aber schnell anders entschieden.\u201c<\/p>\n
<\/p>\nNaschen erlaubt: Orangekeckse im Schatzk\u00e4stlein<\/strong><\/span><\/figcaption><\/figure>\n
Im Laufe ihrer Ausbildung wird die junge Frau nicht nur von ihrem Meister viel lernen, sondern auch den Blick auch \u00fcber den Neuk\u00f6llner Tellerrand hinaus lenken: K\u00f6ser und sein ehemaliger Arbeitgeber Beumer & Lutum haben einen Lehrlingsaustausch vereinbart. Das ist aber auch wirklich der letzte Gru\u00df an die Nachtarbeit.<\/p>\n
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