Es ist alles da, was der Mensch beziehungsweise der B\u00e4cker so braucht: ein Kneter, ein Ofen, ein Arbeitsplatz und ein Regal f\u00fcrs frisch gebackene Brot. Extravagant ist allein der Ort des Geschehens: Der neuste Ableger der Berliner B\u00e4ckerei Domberger-Brotwerk misst keine 20 Quadratmeter und befindet sich in einem umgebauten Lkw-Container, einer sogenannten Wechselbr\u00fccke.<\/p>\n

<\/p>\n

Berlin-Buch, 12 Uhr mittags: Florians Dombergers Mikrob\u00e4ckerei namens \u201eBrotbr\u00fccke\u201c \u00f6ffnet \u2013 und sogleich sind die ersten Kunden vor Ort. Viel Zeit bleibt Ihnen auch nicht, denn um 14 Uhr schlie\u00dft sie bereits wieder. Bis dahin sind die zwei Sorten Brot sowie Seelen, Vinschgauer und der Blechkuchen in der Regel ausverkauft. So geht das seit einigen Wochen von Montag bis Freitag.<\/p>\n

<\/p>\n

Der Standort am Stadtrand ist gut: Die Brotbr\u00fccke befindet sich mitten im Campus Berlin-Buch, einem Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark mit Unternehmen und Einrichtungen, die sich der klinischen Forschung mit dem Fokus auf Biomedizin verschrieben haben.<\/p>\n

<\/p>\n

Ebenfalls quasi vor der Container-T\u00fcr: ein gro\u00dfes Krankenhaus der Maximalversorgung des Klinik-Konzerns Helios. An potenziellen Kunden mangelt es dem Seiteneinsteiger Florian Domberger \u2013 einem gelernten Spediteur und studierten Verkehrsbetriebswirt \u2013 also nicht. Und diejenigen Kunden, die in der Mittagspause einen Abstecher zu der ungew\u00f6hnlichen Bio-B\u00e4ckerei machen, teilen offenbar die Philosophie des 53-j\u00e4hriges Augsburgers: \u201eEin gutes Brot braucht Mehl, Wasser, Salz und Zeit.\u201c<\/p>\n

<\/p>\n

Mit \u201eBrotw\u00fcsten\u201c, also Gegenden in Berlin und Brandenburg, in denen es ein solches Brot seiner \u00dcberzeugung nach nicht gibt, kennt Domberger sich aus: Neben seiner im Oktober 2016 er\u00f6ffneten gl\u00e4sernen Backstube in Berlin-Moabit betreibt er zusammen mit dem Eberswalder B\u00e4ckermeister Bj\u00f6rn Wiese einen mobilen Betrieb. Der befindet sich in einem 35 Jahre alten Lkw der Schweizer Armee, der \u00fcber eine komplett eingerichtete Backstube verf\u00fcgt.<\/p>\n

<\/p>\n

Mit ihrem \u201eBrotw\u00fcstenfahrzeug\u201c im auff\u00e4llig milit\u00e4rischen Tarngr\u00fcn sind Domberger und Wiese immer wieder auf Festen und M\u00e4rkten in und um die Hauptstadt anzutreffen, um vor den Augen des staunenden Publikums zu backen und gleich ab Lkw zu verkaufen. Ganz \u00e4hnlich mutet das Geschehen in der Brotbr\u00fccke an, wo die Kunden ebenfalls staunen, wie wenig Platz und Zutaten ein B\u00e4cker braucht, um ein gutes Brot zu backen.<\/p>\n

Erstver\u00f6ffentlichung: Allgemeine B\u00e4ckerZeitung (www.abzonline.de<\/a>)<\/span><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Es ist alles da, was der Mensch beziehungsweise der B\u00e4cker so braucht: ein Kneter, ein Ofen, ein Arbeitsplatz und ein Regal f\u00fcrs frisch gebackene Brot. Extravagant ist allein der Ort des Geschehens: Der neuste Ableger der Berliner B\u00e4ckerei Domberger-Brotwerk misst keine 20 Quadratmeter und befindet sich in einem umgebauten Lkw-Container, einer sogenannten Wechselbr\u00fccke. Berlin-Buch, 12 […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[1],"tags":[],"yoast_head":"\n