Tobias Exner hat sich obenrum nackig gemacht. Sonst h\u00e4tte er es vielleicht nicht auf die Titelseite der Berliner Zeitung \u201eBZ\u201c geschafft. In dem Boulevardblatt konnte er stolz verk\u00fcnden, dass Brot nicht fett, sondern fit macht. Das hat der B\u00e4ckermeister aus dem brandenburgischen Beelitz w\u00e4hrend seiner Ausbildung zum Brotsommelier anhand eines Selbstversuchs zweifelsfrei nachgewiesen.<\/p>\n

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Drei Monate lang hat Exner t\u00e4glich 400 Gramm Brot gegessen \u2013 und damit achtmal so viel wie der deutsche Durchschnittskonsument. Kartoffeln und Nudeln standen in dieser Zeit eher selten auf dem Speiseplan, aber nach wie vor Fleisch, Gem\u00fcse und Salat.<\/p>\n

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Dass Brot nicht dick macht, wusste der Unternehmer nat\u00fcrlich schon vorher. Allerdings war ihm nicht klar, dass man mit \u00fcppigem Brotgenus sogar abnehmen kann: 4,4 Kilogramm hat er w\u00e4hrend des Experiments mit wissenschaftlicher Begleitung durch den Arzt, passionierten Hobbyb\u00e4cker und Blogger Bj\u00f6rn Hollensteiner verloren.<\/p>\n

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Diesen Nebeneffekt f\u00fchrt er unter anderem darauf zur\u00fcck, dass ihn die ungewohnten Brotmengen \u2013 vor allem in Gestalt von Vollkorn- und Saatenbroten \u2013 lang anhaltend sattgemacht haben. \u201eDeshalb hatte ich zwischen den Mahlzeiten keinen Hunger und konnte die sonst \u00fcblichen Naschereien problemlos weglassen.\u201c<\/p>\n

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Tobias Exner, der in Brandenburg und Berlin 35 Fachgesch\u00e4fte betreibt, hat das Projekt von Anfang an \u00f6ffentlichkeitswirksam umgesetzt. Wer wollte, konnte sich auf Facebook und Instagram tagesaktuell \u00fcber den Stand der Dinge informieren. \u201eMir war es wichtig, den Beweis m\u00f6glichst transparent und plakativ zu f\u00fchren\u201c, sagt Exner. Das ist ihm gelungen: 300.000 Kontakte auf den beiden Kan\u00e4len sprechen f\u00fcr sich.<\/p>\n

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Und dann noch der Clou mit der \u201eBZ\u201c. \u201eIch war schon auf dem Sprung nach Weinheim, als die Reporterin anrief und sofort vorbeikommen wollte\u201c, erinnert sich der 43-j\u00e4hrige Vater von drei Kindern. W\u00e4hrend das Interview relativ schnell \u00fcber die B\u00fchne ging, sollte das Fotoshooting mit dem angehenden Brotsommelier einige Stunden dauern. Neue Ankunftszeit in der Akademie: 1 Uhr nachts.<\/p>\n

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Die einschlie\u00dflich des Aufmachers auf dem Titel dreiseitige Reportage zog weitere mediale Kreise. Einige Tage nach der Ver\u00f6ffentlichung erschien ein Artikel in der Berliner Ausgabe der \u201eBild\u201c-Zeitung, die wie die \u201eBZ\u201c im Springer-Verlag erscheint. Und dann der Anruf von SAT1: Der Beelitzer B\u00e4cker dr\u00fcckte gerade die Schulbank in Weinheim, hatte also eigentlich \u00fcberhaupt keine Zeit. Doch die Fernsehleute lie\u00dfen nicht locker und wollten ihn schnell in der heimischen Backstube filmen.<\/p>\n

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\u201eSie sagten, das Thema sei hei\u00df und dulde keinen Aufschub\u201c, erz\u00e4hlt Exner, der sich daraufhin spontan ins Auto setzte, um die 560 Kilometer von Baden-W\u00fcrttemberg nach Brandenburg zur\u00fcckzulegen. Dass der Beitrag dann doch nicht am selben Abend gesendet wurde \u2013 geschenkt. Zumal ihm einige Radiointerviews folgten, in denen das Thema \u201eAbnehmen durch Brot\u201c ebenfalls im Mittelpunkt stand.<\/p>\n

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Das Thema seiner Facharbeit mit dem Titel \u201eBrot macht fit oder fett?\u201c verdankt Tobias Exner \u00fcbrigens dem Anruf einer Kundin, die wissen wollte, welche Brote aus seinem Sortiment nicht dick machten. Jetzt hat sie es schwarz auf wei\u00df, dass sie alle Sorten ohne Bedenken und in gro\u00dfer Menge genie\u00dfen kann.<\/p>\n

Erstver\u00f6ffentlichung: Allgemeine B\u00e4ckerZeitung<\/em> (www.abzonline.de<\/a>)<\/span><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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