Ende September wird es allm\u00e4hlich ruhiger auf Deutschlands zweitgr\u00f6\u00dfter Insel. Die meisten Touristen sind auf dem R\u00fcckzug und \u00fcberlassen Usedom wieder den Einheimischen. Viele Menschen atmen nun auf: wieder eine Saison mit Arbeit von fr\u00fch bis sp\u00e4t \u00fcber die B\u00fchne gebracht. So geht es auch Christian Langhoff, der die 1865 gegr\u00fcndete B\u00e4ckerei \u201eLanghoffs Backstube\u201c vor zwei Jahren in der f\u00fcnften Generation \u00fcbernommen hat.<\/p>\n

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Etwa 50 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet der kleine Betrieb in seinem knapp zehn Quadratmeter gro\u00dfen Laden mit den Ferieng\u00e4sten. Da konnte einem die Corona-Krise schon so manche Sorgenfalte auf die Stirn treiben. Doch gemeinsam haben der 33-j\u00e4hrige B\u00e4ckermeister, seine Schwester und die nach wie vor in der Backstube aktiven Eltern die anfangs schwierige Situation gemeistert. Mehr noch: 2020 wird der Familie als ein besonders ertragsstarkes Jahr in Erinnerung bleiben.<\/p>\n

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\u201eIch hatte mir das alles viel schlimmer vorgestellt\u201c, erz\u00e4hlt Christian Langhoff im lauschigen Kaffeegarten mit Blick auf das imposante Schloss der Gemeinde am Stettiner Haff. Doch dann haben sie in Stolpe den Stier bei den H\u00f6rnern gepackt und versucht, den bis Mitte Mai ausbleibenden Fremdenverkehr zu kompensieren. Das ist ihnen zum Teil gelungen, indem der Verkaufswagen, der an f\u00fcnf Tagen die Woche auf der Insel unterwegs ist, seinen Radius ausgedehnt und mehr Stationen angefahren hat. \u201eEinzelne Kunden haben wir zudem direkt an der Haust\u00fcr beliefert\u201c, sagt Langhoff.<\/p>\n

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Aber schlie\u00dflich kamen sie ja doch noch, die Touristen \u2013 und zwar in einer unerwartet erklecklichen Zahl. \u201eAls Reisen nach Mecklenburg-Vorpommern wieder erlaubt waren, schien es, als h\u00e4tte jemand ohne Vorwarnung einen Schalter umgelegt\u201c, erinnert sich der Unternehmer. \u201eUnd ab Pfingsten sind wir dann f\u00f6rmlich \u00fcberrollt worden und wussten nicht mehr, wo uns der Kopf stand.\u201c<\/p>\n

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Die nun allm\u00e4hlich auf der Insel einkehrende Ruhe m\u00f6chte Christian Langhoff auch dazu nutzen, den wegen Corona auf Eis gelegten Plan zur Etablierung einer Bio-Schiene wieder hervorzuholen. Die gr\u00f6\u00dfte H\u00fcrde auf diesem Weg ist personeller Natur: \u201eAlleine w\u00fcrden wir das nicht schaffen, aber einen neuen Mitarbeiter haben wir bisher noch nicht gefunden.\u201c In der Pipeline befindet sich \u00fcberdies das Ziel, die Konditorei in eine restaurierte Scheue neben der Backstube zu verlagern, wo zudem Platz f\u00fcr ein Caf\u00e9 w\u00e4re.<\/p>\n

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Au\u00dferdem hat der B\u00e4ckermeister jetzt wieder mehr Zeit f\u00fcr seine zweite gro\u00dfe Leidenschaft neben dem Backen: das Schreiben. Sein erster Roman \u201eOphelia\u201c ist Anfang 2019 erschienen \u2013 und der zweite soll alsbald folgen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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